COP27: Was plant die UN-Klimakonferenz in Ägypten?
Die mit dem Einmarsch russischer Truppen verbundenen Herausforderungen, wie etwa für die Energiebeschaffung innerhalb Europas, das Ende der Gaslieferungen aus Russland sowie die weltweite Verteilung von Nahrungsmitteln haben die Erderwärmung in den medialen Hintergrund gerückt. Das hat auch dazu geführt, dass es seit der letzten Klimakonferenz in Glasgow wenige Fortschritte gab. (1)
Deshalb widmen sich die rund 40.000 Teilnehmer*innen erneut der Frage: Wie schafft es die Menschheit, den Klimawandel zu stoppen? Gastgeber Ägypten trägt bisher nicht das Image als Pionier in der Nutzung grüner Energie. Noch immer bezieht das nordafrikanische Land bis zu 90% aus fossilen Energien und zu den wichtigsten Exportprodukten gehören bisher Gas und Öl. Doch ein Wandel steht bevor, denn das Land am Nil investiert massiv in Wasserstoffprojekte. Würden alle Projekte realisiert, produziert Ägypten 3,6 Millionen Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr. Nach Australien mit 9,2 Millionen Tonnen pro Jahr könnte Ägypten damit zum größten Anbieter des grünen Gases aufsteigen. (6)
Die Ziele der COP27
Auch im Mittelpunkt der Konferenz: Das Pariser Klimaziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssten laut Forscher*innen die globalen Emissionen klimaschädlicher Treibhausgase bis 2030 um etwa 50% reduziert werden. (4) Doch ob dies mit der aktuell geplanten Klimapolitik gelingen kann, ist fraglich. Denn mit dem Krieg erleben klimaschädliche Energiequellen leider ihre Renaissance und das könnte sich auch auf die diesjährige COP auswirken. Auch die Zusammenarbeit der Staaten kann durch das weltweite Misstrauen, das durch den Angriffskrieg auf die Ukraine gesät wurde, bedroht werden. Laut einer Studie der Welt-Meteorologieorganisation (WMO) können die 1,5 Grad schon ab dem Jahr 2026 überschritten werden und es ist zu 50% außerdem wahrscheinlich, dass dies innerhalb der nächsten fünf Jahre mindestens einmal passieren wird. Das hätte gravierende, nicht umkehrbare Folgen, die für die Menschen und den gesamten Planeten zunehmend schädlich wären. Selbst der Anstieg auf bis zu 1,5 Grad verschlimmert den aktuellen Zustand. Dabei ist die globale Temperatur "erst" um 1,2 Grad angestiegen und zeigt sich jetzt schon in unzähligen Katastrophen wie Stürme, Dürren und Hitzewellen. (5). Zudem wird die Existenz von Millionen Familien gefährdet. (2)
Die Frage des Geldes steht im Fokus
Hitzewellen und Dürren in Afrika, Asien und Europa und Überschwemmungen in Pakistan und in Afrikas Westen stellen dramatische Mahnungen dar. Zwar sind die ärmeren Staaten am stärksten vom Klimawandel betroffen, können sich jedoch am wenigsten gegen die Veränderungen schützen. Industrieländer stoßen hingegen schon sehr lange riesige Mengen an Treibhausgasen aus. Deshalb sollen sie Schäden durch den Klimawandel und Maßnahmen zur Anpassung in ärmeren Ländern finanziell entschädigen. 100 Milliarden Dollar hatten reiche Staaten auf dem Pariser Klimagipfel versprochen – doch bisher weigern sie sich, dieses Versprechen einzuhalten. Bis heute ist die Summe weder zusammengekommen noch wird sie reichen. (3)
Chancen, den internationalen Klimaschutz voranzubringen
Der gemeinsame Weg zur Netto-Null bezüglich Emissionen ist an folgende Bedingungen geknüpft:
- Alle Staaten steigen aus den fossilen Energien aus.
- Bei der Gewinnung von Energie sollen sie auf erneuerbare Energien setzen.
- Alle Länder müssen ihre Beiträge beim Klimaschutz erhöhen und Klimaschutzmaßnahmen rasch umsetzen.
- Industrieländer stellen rund 100 Mrd. USD zur Klimafinanzierung in diesem Jahr und mehr als 600 Mrd. USD zwischen 2020 und 2025 bereit.
- Alle Länder sollen ihre Finanzströme mit den Zielen in den Bereichen Klima, Biodiversität und Nachhaltigkeitszielen in Einklang bringen. (7)
Auch Unternehmen können den Weg zu Netto Null vorantreiben
Es ist eindeutig, dass zukunftsorientierte Regelungen und Gesetze auf nationaler und internationaler politischer Ebene getroffen werden müssen. Das Handeln der Politik ist die wichtigste Grundlage für eine nachhaltige Zukunft auf unserer Erde. Darüber hinaus können jedoch auch Unternehmen und Privatpersonen ihren Teil zur Einhaltung der Klimaziele beitragen, indem sie möglichst nachhaltig handeln.
Gerade Unternehmen bilden eine große Stellschraube, indem interne Prozesse verändert und angepasst sowie die CO₂-Emissionen aktiv reduziert werden. Einen Einstieg dafür bietet beispielsweise unsere Checkliste zur CO₂-Reduktion. Darüber hinaus unterstützen wir mit Planted Unternehmen bei ihrem Nachhaltigkeitsstrategie. Von der CO₂-Bilanz, die doppelte Wesentlichkeitsanalyse, die interne Reduktion bis hin zur ESG-Berichterstattung und dem lokalen Umweltschutz. Sie möchten mehr erfahren? Buchen Sie sich hier unverbindlich eine Demo der Planted Nachhaltigkeitsplattform.
Quellen:
- https://www.mdr.de/wissen/klimagipfel-cop-wichtig-weltklimakonferenz-aegypten-100.html
- https://www.presseportal.de/pm/6596/5362519
- https://www.spektrum.de/news/cop27-sorge-um-energie-streit-ums-geld/2074134
- https://www.tagesschau.de/ausland/erwartungen-klimakonferenz-cop27-101.html
- https://www.watson.de/nachhaltigkeit/watson%20antwortet/393600578-klimakonferenz-2022-in-aegypten-laender-ziele-kritik-alle-infos-zur-cop27
- https://www.wiwo.de/technologie/umwelt/klimagipfel-cop27-wie-schnell-kann-energie-aus-der-wueste-russisches-gas-ersetzen/28787052.html
- https://www.wwf.de/themen-projekte/klima-energie/un-klimakonferenzen/un-klimakonferenz-cop27-in-sharm-el-sheikh
- Bildquelle: UNFCCC_COP27_7Nov22_OpeningCeremony_KiaraWorth-51 | UNclimatechange | Flickr