Glossar

Was bedeutet Ökosystem?

Ein Ökosystem ist eine funktionelle Einheit aus einer Biozönose und einem Biotop.

  • Die Biozönose bezeichnet die Lebensgemeinschaft von Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen. Ihre gegenseitigen Wechselwirkungen (bspw. Die Räuber-Beute-Beziehung) werden als belebte (biotische) Umweltfaktoren zusammengefasst.
  • Das Biotop beschreibt den Lebensraum der verschiedenen Lebewesen und weist bestimmte (unbelebte) Umweltfaktoren wie Klima, Lichtverhältnisse, Boden und Wasser auf. 

Ein Ökosystem ist also ein Lebensraum, in dem ein komplexes Geflecht zwischen den Bewohnern und dem Raum drumherum existiert. Das Leben im Ökosystem kann durch einen Stoffkreislauf beschrieben werden. Dieser Stoffkreislauf im Ökosystem beginnt mit den Produzenten (Pflanzen), die durch Photosynthese Sonnenlicht in Energie umwandeln und Sauerstoff sowie Biomasse erzeugen. Konsumenten (Tiere und Menschen) fressen die Pflanzen oder andere Tiere, um Energie zu gewinnen. Nach ihrem Tod zersetzen Destruenten wie Bakterien und Pilze das organische Material, wodurch Nährstoffe freigesetzt werden, die wieder von den Pflanzen aufgenommen werden. So entsteht ein ständiger Kreislauf von Energie und Nährstoffen.

Alle Ökosysteme zusammen ergeben den von Lebewesen besiedelten Bereich der Erde, die Biosphäre.

Übersicht über den Aufbau eines Ökosystems

Die Eigenschaften eines Ökosystems

Ein Ökosystem können durch bestimmte Eigenschaften genauer beschrieben werden:

  • Größe: Jedes Ökosystem hat eine unterschiedliche Größe. Sie lassen sich voneinander abgrenzen, indem sich das jeweilige Biotop und die Biozönose genauer angeschaut wird. Auch der Blick auf die unbelebten Umweltfaktoren trägt zur Abgrenzung bei.
  • Offenheit: Lebewesen können zwischen den verschiedenen Ökosystemen hin- und herwechseln. Das heißt, die Ökosysteme sind offen – geschlossene Ökosysteme gibt es nicht.
  • Dynamik: Ökosysteme sind dynamisch. Durch äußere und innere Einflüsse verändern sie sich ständig. Das können zum Beispiel menschliche Eingriffe wie Abholzungen sein, aber auch Wetteranpassungen, bspw. durch den Klimawandel, können zu Veränderungen beitragen.
  • Komplexität: Ökosysteme bestehen aus vielen Verbindungen zwischen der Biozönose und dem Biotop.

Beispiele für Ökosysteme

  • Wälder: sind lebenswichtige Sauerstoffproduzenten und Kohlenstoffspeicher, die eine Schlüsselrolle im globalen Klimasystem spielen. Das Ökosystem Wald bietet Lebensraum für eine enorme Vielfalt an Arten und ist essentiell für die Wasserregulierung.
  • Meere: bedecken etwa 70 Prozent der Erdoberfläche und sind entscheidend für die Klimaregulation. Das Ökosystem Meer ist nicht nur eine Quelle für die Sauerstoffproduktion, sondern auch ein Kohlenstoffspeicher.
  • Feuchtgebiete: Sümpfe, Moore, Marschen und Mangrovenwälder dienen als natürliche Wasserfilter und sind entscheidend für die Wasserspeicherung und -reinigung. Das Ökosystem Moor ist außerdem wichtige Brut- und Rastplätze für Vögel und bietet Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren. 
  • Grasland: Grasländer bedecken große Flächen der Erde, sind für ihre Rolle als Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren, einschließlich vieler Nutztiere, bekannt. Das Ökosystem Wiese ist entscheidend für die Bodenbildung und -erhaltung und spielt eine wichtige Rolle im Kohlenstoffkreislauf.

Die verschiedenen Ökosysteme können dabei nochmal untergliedert werden:

  1. Wie viel Einfluss hat der Mensch auf ein Ökosystem? (natürliche, naturnahe oder künstliche Ökosysteme)
  2. Kommt das Ökosystem an Land oder Wasser vor? (terrestrische oder aquatische Ökosysteme)

Was ist eine ökologische Nische?

In einem Ökosystem befinden sich alle Lebewesen in einem ständigen Anpassungsprozess, um für sich die idealen Lebensbedingungen zu finden. Wenn ein Organismus einen Lebensraum bewohnt, der seinen spezifischen Anforderungen entspricht, spricht man von einer ökologischen Nische. Im Wald hat jede Art ihre eigene Nische, um Konflikte mit anderen Arten zu vermeiden. Wenn jedoch zwei Arten die gleiche Nische besetzen, entsteht Konkurrenz um Ressourcen wie Nahrung oder Unterschlupf. Das führt dann dazu, dass die schwächere Art verdrängt wird.

Warum ist der Erhalt von Ökosystemen so wichtig?

Ökosysteme bilden das Fundament für das Leben auf der Erde. Ihre Gesundheit ist ausschlaggebend für die Zukunft unserer Gesellschaft. Sie bieten essenzielle Lebensbedingungen und Ressourcen für das menschliche Wohlergehen und die Wirtschaft, darunter Nahrung, Wasser und Rohstoffe. Ökosysteme regulieren zudem wichtige Umweltfaktoren wie das Klima und die Wasserqualität, die für nachhaltige Geschäftspraktiken entscheidend sind.

Welche Rolle spielen Ökosysteme für Unternehmen?

55 Prozent des globalen BIP (41,7 Billionen US-Dollar) sind abhängig von gesunden Ökosystemen. Kollabieren die Ökosysteme, bricht auch die Wirtschaft zusammen. Unternehmen sollten daher ein besonderes Interesse an der Erhaltung der Ökosysteme haben und eine zentrale Rolle bei der Förderung und Erhaltung der lebenswichtigen Systeme haben. Sie sind gefordert, ihre Umweltauswirkungen zu minimieren und zur Erhaltung von Ökosystemen beizutragen. Das umfasst die Berücksichtigung von Umweltfaktoren in der Lieferkette, die Reduktion von Emissionen, die Förderung nachhaltiger Ressourcennutzung als auch Projekte zu unterstützen, die den Umweltschutz fördern.

Kahle Waldfläche neben einem Fichtenwald bei Wiesbaden, wo Planted aufgeforstet hat
Aufforstungsfläche von Planted bei Wiesbaden

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