Was ist das Kyoto Protokoll?
Es ist eine Zusatzvereinbarung des UN-Rahmenübereinkommens über Klimaänderungen (UNFCCC) von 1992. Das Protokoll legte erstmals konkrete, rechtlich bindende Reduktionsziele für Treibhausgasemissionen fest.
Das Kyoto Abkommen wurde 2015 durch das Pariser Klimaabkommen abgelöst, das einen inklusiveren Rahmen für alle Staaten schafft.
Wann wurde das Kyoto Protokoll beschlossen?
Das Kyoto-Protokoll wurde am 11. Dezember 1997 in Japan verabschiedet. Es trat nach einer komplexen Ratifikationsphase acht Jahre später, im Jahr 2005, in Kraft.
Die Hauptziele des Kyoto-Protokolls
Das zentrale Ziel des Kyoto Protokolls war es, die Treibhausgasemissionen der Industrieländer (genannt Annex-I-Länder) kollektiv zu reduzieren.
- Hauptziel: Die Industrieländer verpflichteten sich, ihre Emissionen im ersten Verpflichtungszeitraum (2008 bis 2012) um durchschnittlich 5,2 Prozent im Vergleich zum Basisjahr 1990 zu senken.
- Betroffene Treibhausgase: Der Kyoto Vertrag fokussierte auf sechs primäre Gase:
- Kohlendioxid
- Methan
- Distickstoffoxid
- Fluorkohlenwasserstoffe (FKW)
- Schwefelhexafluorid
- Halogenierte Fluorkohlenwasserstoffe (H-FKW)
Beispiel EU: Die Europäische Union verpflichtete sich, ihre Emissionen im ersten Zeitraum um 8 Prozent zu senken. Dieses Ziel wurde intern aufgeteilt, wobei Deutschland eine Reduktion von 21 Prozent zugesagt hatte.
Die Umsetzung: Flexible Mechanismen des Kyoto-Protokolls
Um den Industrieländern das Erreichen ihrer Emissionsziele zu erleichtern, führte das Kyoto-Protokoll drei flexible, marktbasierte Mechanismen ein. Diese ermöglichten es, Emissionsminderungen auch außerhalb des eigenen Landes zu erzielen:
- Emissionshandel (Article 17):
- Erlaubte Industrieländern, die ihre Emissionsrechte (Assigned Amount Units, AAUs) unterschritten hatten, die überschüssigen Rechte an andere Länder zu verkaufen.
- Clean Development Mechanism (CDM, Article 12):
- Ermöglichte Industrieländern den Erwerb von zertifizierten Emissionsreduktionen (Certified Emission Reductions, CERs) durch Investitionen in Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern. Dies erlaubte es ihnen, ihre eigenen Verpflichtungen kostengünstiger zu erfüllen.
- Joint Implementation (JI, Article 6):
- Erlaubte Industrieländern den Erwerb von Emissionsreduktionseinheiten (Emission Reduction Units, ERUs) durch Investitionen in Klimaschutzprojekte in anderen Industrieländer.

Beteiligte Länder und der US-Status
Das Kyoto-Protokoll erhielt die Zustimmung von 191 Ländern. Während bedeutende Schwellenländer wie Brasilien, China und Indien zustimmten, mussten diese als Entwicklungsländer keine bindenden Reduktionsziele im ersten Zeitraum erfüllen. Die USA – obwohl ein bedeutender Emittent – haben den Kyoto Vertrag nicht ratifiziert. Kanada zog sich 2013 aus dem Protokoll zurück.
Vom Kyoto-Protokoll zum Pariser Klimaabkommen
Ist das Kyoto-Protokoll noch gültig?
Das Kyoto-Protokoll ist heute in seiner primären Form abgelöst.
- Erste Periode: Lief von 2008 bis 2012.
- Zweite Periode (Doha-Amendment): Die Vertragsländer einigten sich 2012 auf einen weiteren Verpflichtungszeitraum bis Ende 2020. Die Emissionsminderung wurde auf 18 Prozent unter dem Niveau von 1990 angehoben. Allerdings ratifizierten nicht alle Länder dieses Amendment, was seine globale Wirksamkeit schwächte.
Ablösung durch das Pariser Abkommen
Das Pariser Klimaabkommen (beschlossen 2015) baut auf dem Rahmen des Kyoto-Protokolls auf, erweitert diesen jedoch fundamental:








