Was ist die Global Reporting Initiative (GRI)?
Die Global Reporting Initiative (GRI) entwickelt die meistgenutzten GRI Standards – ein universelles Rahmenwerk, das Organisationen dabei unterstützt, ihre Nachhaltigkeitsauswirkungen transparent und einheitlich darzustellen.
Indem Organisationen nach den GRI Reporting Standards berichten, ermöglichen sie es Stakeholdern (Investoren, Kunden, Zivilgesellschaft), ihre Nachhaltigkeitsleistung besser zu verstehen und fundierte Entscheidungen zu treffen.
Die Ziele der Global Reporting Initiative (GRI)
Die Hauptziele der GRI Standards sind die Förderung einer nachhaltigen Wirtschaft und die Verbesserung der Transparenz. Um dies zu gewährleisten, muss die Berichterstattung folgende sechs Kriterien erfüllen:
- Genauigkeit: Präzise und detaillierte Darstellung der Nachhaltigkeitsleistung.
- Ausgewogenheit: Berücksichtigung sowohl positiver als auch negativer Aspekte.
- Verständlichkeit: Klare und leicht zugängliche Präsentation der Informationen.
- Vergleichbarkeit: Einheitliche Berichterstattung, die Vergleiche über die Zeit und zwischen Organisationen ermöglicht.
- Zuverlässigkeit: Überprüfbarkeit der Daten und Informationen durch vertrauenswürdige Quellen.
- Aktualität: Regelmäßige und zeitnahe Veröffentlichung von relevanten Berichten.
Der modulare Aufbau der GRI Standards
Die GRI Standards sind modular aufgebaut, flexibel und können von jeder Organisation (unabhängig von Branche, Größe oder Rechtsform) genutzt werden, um Nachhaltigkeitsberichte auf ihre spezifischen Gegebenheiten zuzuschneiden.
Das Framework der Global Reporting Initiative (GRI) ist in drei Kategorien unterteilt, die insgesamt über 120 Indikatoren umfassen:
1. Universelle Standards (GRI 1, 2, 3)
- Verbindlichkeit: Verpflichtend für alle Organisationen, die eine GRI-konforme Berichterstattung anstreben.
- Inhalt: Umfassen die grundlegenden Berichtsprinzipien, die ökologische Sorgfaltspflicht und die Wahrung der Menschenrechte im Einklang mit internationalen Vorgaben.
2. Branchenspezifische Standards
- Ziel: Förderung einer einheitlichen Berichterstattung über branchenspezifische Auswirkungen.
- Entwicklung: Die GRI entwickelt insgesamt 40 dieser Standards.
- Beispiele (seit Juni 2022): Öl und Gas (GRI 11), Kohle (GRI 12), sowie Landwirtschaft, Aquakultur und Fischerei (GRI 13).
3. Themenspezifische Standards
- Inhalt: Bieten detaillierte Offenlegungen zu spezifischen Themen wie Abfall, Steuern, Biodiversität oder Arbeitspraktiken.
- Auswahl: Organisationen müssen die themenspezifischen Standards auswählen, die ihren zuvor definierten wesentlichen Themen (Materiality Assessment, basierend auf den universellen Standards) entsprechen.
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Ist die Global Reporting Initiative (GRI) verpflichtend?
Die Anwendung der GRI Standards ist grundsätzlich freiwillig und dient als international anerkanntes Best-Practice-Rahmenwerk. Die Global Reporting Initiative (GRI) ist nicht gesetzlich vorgeschrieben.
Allerdings gibt es Ausnahmen, in denen die Anwendung de facto verpflichtend wird:
- Branchenvorschriften: Einige branchenspezifische Vorschriften können die Anwendung der GRI Reporting Standards oder von Teilen davon fordern.
- Nachhaltigkeitsinitiativen/Zertifizierungen: Im Rahmen bestimmter nationaler oder internationaler Initiativen wird die GRI-Berichterstattung vorausgesetzt.
- Regulatorischer Bezug: Weltweit beziehen sich immer mehr nationale Berichterstattungsvorschriften indirekt oder direkt auf die Struktur und Methodik der Global Reporting Initiative (GRI).
GRI und andere Nachhaltigkeitsstandards
Die Global Reporting Initiative (GRI) arbeitet aktiv an der Integration und Komplementarität mit anderen führenden Standards und Rahmenwerken. Dazu gehören:
- Greenhouse Gas Protocol (GHG): Dessen Methodik zur Emissionsbilanzierung wird oft in den GRI-Bericht integriert.
- Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK): Ein nationales Framework, das ebenfalls auf die GRI-Prinzipien aufbauen kann.
- International Sustainability Standards Board (ISSB): Die GRI fördert die Zusammenarbeit, um sicherzustellen, dass die Berichterstattung über Auswirkungen (GRI) und die Berichterstattung über finanzielle Risiken (ISSB) harmonisiert werden.
Dies erleichtert Organisationen eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsberichterstattung, die alle relevanten Stakeholder-Anforderungen abdeckt.









