Was bedeutet klimaneutral?
Was bedeutet klimaneutral?
Mit der Verabschiedung der Pariser Klimaziele hat sich die Weltgemeinschaft verpflichtet, die globale Erderwärmung auf 1,5 bis maximal 2 Grad Celsius zu begrenzen. Ziel ist es, den Klimawandel einzudämmen. Dessen Auswirkungen wie Hitzewellen, Überflutungen, Stürme und Starkregen sind bereits heute immer deutlicher spürbar.
Um die 1,5 Grad Celsius zu erreichen, hat sich die Europäische Kommission 2019 auf den sogenannten Green Deal geeinigt: Ein umfassender Plan, mit dem die EU bis 2050 klimaneutral werden soll. Der Schwerpunkt liegt dabei auf nachhaltigem Wachstum durch Maßnahmen in den Bereichen
- Energie,
- Landwirtschaft,
- Biodiversität
- und Industrie.
Klimaneutrales Unternehmen
Auch Unternehmen, Städte und andere Organisationen haben sich das Ziel gesetzt, klimaneutral zu werden. Damit wollen sie nicht nur einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten, sondern auch den steigenden Anforderungen von Kunden, Investoren und politischen Vorgaben gerecht werden. Zudem sichern sie sich dadurch langfristig Wettbewerbsvorteile, da klimafreundliche Strategien zunehmend zur Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg werden.
Definition Klimaneutralität: Was heißt "klimaneutral"?
Klimaneutral bedeutet, dass die Aktivitäten eines Individuums, Unternehmens oder einer Organisation keine negativen Auswirkungen auf das Klima haben. Das Europäische Parlament etwa definiert Klimaneutralität so, dass “ein Gleichgewicht zwischen Kohlenstoffemissionen und der Aufnahme von Kohlenstoff aus der Atmosphäre in Kohlenstoffsenken [hergestellt werden muss]”.
Klimaneutral durch Kompensation
Für unsere Erde ist es egal, wo auf der Welt Treibhausgasemissionen ausgestoßen werden. Emissionen, die vor Ort nicht vermieden werden können, können somit durch die Unterstützung von anerkannten Klimaschutzprojekten an anderer Stelle eingespart werden.
Klimaneutralität wird erreicht, indem CO2-Emissionen reduziert und idealerweise ganz vermieden werden. Emissionen, die derzeit noch nicht vollständig vermieden werden können, lassen sich durch globale Klimaschutzprojekte ausgleichen. Das sind zum Beispiel Investitionen in Projekte zu
- Erneuerbaren Energien
- Sauberen Technologien (wie Direct Air Capturing)
- Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz
- Biodiviersitätsprojekte
Da es für das Klima keinen Unterschied macht, wo auf der Welt Treibhausgase eingespart werden, können lokale Emissionen durch Einsparungen an anderer Stelle ausgeglichen werden. Eine weitere Möglichkeit zur Kompensation bietet das EU-Emissionshandelssystem.
Warum der Begriff “klimaneutral” kritisch betrachtet wird
In den letzten Jahren ist die Verwendung des Begriffs "klimaneutral" zunehmend in die Kritik geraten. Viele Unternehmen und Organisationen haben den Begriff verwendet und sich allein auf die Kompensation ihrer CO₂-Emissionen fokussiert. Worauf sich die Kompensation genau bezog, war oft unklar und für Verbraucherinnen und Verbraucher nicht zu erkennen.
Gerichtsurteile gegen klimaneutrale Unternehmen
In den letzten Jahren haben Organisationen wie die Deutsche Umwelthilfe oder die Wettbewerbszentrale als auch Wettbewerber selbst vermehrt rechtliche Schritte gegen Unternehmen eingeleitet, die irreführende oder unbegründete Umweltclaims verwenden. In vereinzelten Fällen haben Gericht die Verwendung des Begriffs “klimaneutral” untersagt, etwa wenn festgestellt wurde, dass Unternehmen keine ausreichende Maßnahmen zur Emissionsreduktion unternommen haben, die Maßnahmen nicht ausreichen oder nicht verbraucherfreundlich definiert wurden.
EU Green Claims Directive schränkt Verwendung von “klimaneutral” ein
Um mehr Transparenz zu schaffen und der Verbrauchertäuschung entgegenzuwirken, hat die Europäische Kommissionen im März 2023 einen Richtlinienvorschlag für Umweltaussagen vorgelegt: Die EU Green Claims Directive. Diese Richtlinie fordert Unternehmen auf, ihre Umweltclaims wie “klimaneutral” klar, transparent, wissenschaftlich fundiert und nachweisbar zu machen. Ziel ist es, Verbraucherinnen und Verbrauchern eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu bieten und Greenwashing zu bekämpfen.
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