Umweltschutz

8 Tipps, wie Unternehmen die Biodiversität schützen können

Im Februar 2024 wurde das erste große Gesetz zum Schutz und Wiederaufbau der ökologischen Vielfalt im Europäischen Parlament verabschiedet. Biodiversität – ein Thema, ohne das Europas Klimaziele undenkbar einzuhalten wären, das entgegen vieler Behauptungen auch die Wirtschaft stärkt und für das sich jedes Unternehmen aktiv einsetzen kann.

Was bedeutet Biodiversität?

Der Begriff Biodiversität, auch bekannt als biologische Vielfalt, umfasst die Gesamtheit aller Lebensformen auf unterschiedlichen Organisationsebenen, von den Genen über die Arten bis hin zu den Ökosystemen. Die Biodiversität und lässt sich in drei verschiedene Ebenen einteilen:

  • Die Artenvielfalt, die sich auf die Vielzahl unterschiedlicher Organismen innerhalb eines Ökosystems bezieht.
  • Die genetische Vielfalt, die die Variation der Gene innerhalb einer Art oder zwischen den Arten eines Ökosystems beschreibt.
  • Die Vielfalt der Ökosysteme, die die unterschiedlichen Lebensräume umfasst, in denen verschiedene Organismen existieren.

Warum der Schutz der Biodiversität wichtig ist

Die Biodiversität ist entscheidend für das Wohlergehen unseres Planeten und aller Lebewesen. Als natürliche Kohlenstoffsenken trägt zum Beispiel der Wald maßgeblich zur Bewältigung der Klimakrise bei und sorgt für:

  • saubere Luft
  • gefiltertes Trinkwasser
  • den Schutz vor Naturkatastrophen
  • Lebensraum für viele Arten
  • Erholungsraum für uns Menschen
Die Leistungen des Waldes (Wasserfilter, Luftfilter, Lebensraum etc.) als Beispiel für die Bedeutung des Schutzes der Biodiversität

Ohne den Schutz der Biodiversität sind all diese Leistungen des Waldes in Gefahr und damit unsere Lebensgrundlagen bedroht.

Das Problem: Die ökologische Vielfalt ist in Gefahr

Weltweit geht die Biodiversität zurück. Die Ursache: Menschgemacht. Bis zu 81 Prozent der europäischen Ökosysteme befinden sich in einem schlechten oder sehr schlechten Zustand ¹. Auch die Überlebensfähigkeit der Arten ist dramatisch schlecht: etwa 30 Prozent aller Arten sind bereits ausgestorben oder vom Aussterben bedroht ². Im Vergleich zu 1970 gibt es heute 60 Prozent weniger Wirbeltiere auf der Erde. Die Menge der fliegenden Insekten hat seit 1989 in Deutschland um 75 Prozent abgenommen ³. Dennoch wurde fast ein Jahr lang um den Kommissionsvorschlag zur Wiederherstellung der Natur gezittert und debattiert, das EU-Renaturierungsgesetz zum Schutz der Biodiversität drohte zu scheitern.

Ziele der Politik zum Schutz der Biodiversität

Laut dem Weltklimarat müssen 30 bis 50 Prozent der kohlenstoffreichen Ökosysteme wie Wälder oder Moore renaturiert werden, um die Erderhitzung auf unter zwei Grad zu begrenzen ⁴. Das hat auch die Politik erkannt, die sich mit der 2020 vorgelegten EU-Biodiversitätsstrategie zum Ziel gesetzt hat, mindestens 30 Prozent der Landfläche sowie 30 Prozent der Meeresgebiete in der EU zu schützen. Zudem sollen geschädigte Ökosysteme wiederhergestellt und der Einsatz von Pestiziden um 50 Prozent reduziert werden ⁵.

Auch die Wirtschaft profitiert maßgeblich von einem stärkeren Schutz der Biodiversität:

  1. Die Hälfte der globalen Wirtschaftskraft hängt von den Leistungen der Natur ab ⁶
  2. Bis zum Jahr 2030 könnte eine neue Naturwirtschaft einen jährlichen Unternehmenswert von über 10 Billionen US-Dollar schaffen und 395 Millionen Arbeitsplätze generieren ⁷
  3. Jeder Euro, der in die Wiederherstellung der Natur investiert wird, bringt einen Nutzen zwischen 8 und 38 Euro durch Trinkwasser oder saubere Luft ⁸

CO₂-Footprint vs. Handprint von Firmen

Unternehmen profitieren nicht nur vom Schutz der Biodiversität, sie können sich auch aktiv dafür einsetzen. Dafür ist zum einen die Betrachtung der eigenen Emissionen in Form des CO2-Fußabdrucks wichtig. Auf der andere Seite haben Unternehmen die Chance, einen umso größeren, positiven Beitrag für unsere Umwelt zu schaffen.

Grafik zum Footprint und Handprint von Unternehmen
Handprint vs. Footprint

Der CO₂-Fußabdruck beschreibt den negativen Impact eines Unternehmens auf die Umwelt, vor allem in Form der ausgestoßenen Treibhausgasemissionen. Aber auch der Wasserverbrauch, die Abfallproduktion oder allgemein die Nutzung natürlicher Ressourcen fallen darunter. Je größer der Footprint, desto größer ist die Belastung für die Umwelt, die Natur und unser Klima.

Mit dem Handprint hingegen kann umso mehr Gutes für unsere Erde bewirkt werden, denn dieser bezieht sich auf die positiven Maßnahmen zum Schutz unserer Umwelt. Dazu zählen alle aktiven Bemühungen für die Natur mit Fokus auf den Schutz der Biodiversität. Auch die Förderung sozialer Projekte sowie die Unterstützung von Klimaschutzprojekten zur CO₂-Minderung fallen in den Handprint eines Unternehmens.

8 praktische Tipps, wie Ihr Unternehmen die Biodiversität schützt und nachhaltig handelt

Für Unternehmen gibt es viele effektive Maßnahmen, mit denen der Handprint und damit der positive Einfluss auf die Biodiversität vergrößert werden kann. Ziel sollte es immer sein, einen größeren Handprint als Footprint zu haben. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Biodiversität zu schützen:

  1. Anlegen von Blühwiesen: Blühwiesen bieten wichtige Nahrungsquellen für Insekten und Bestäuber und fördern so die Artenvielfalt.
  1. Errichtung von Insektenhotels: Insektenhotels schaffen Lebensräume für nützliche Insekten und unterstützen die Bestäubung von Pflanzen.
  1. Naturnahe Gestaltung des Firmengeländes: Eine naturnahe Gestaltung schafft Lebensraum für einheimische Tierarten und fördert die biologische Vielfalt.
  1. Unterstützung von Naturschutzprojekten: Finanzielle Unterstützung von Naturschutzprojekten wie dem Wald- und Moorschutz trägt zum Erhalt bedrohter Arten, Lebensräume und ganzer Ökosysteme bei. 
  1. Begrünung von Dächern: Begrünte Dächer bieten zusätzliche Lebensräume in städtischen Gebieten und fördern die Biodiversität sowie das städtische Klima.
  1. Förderung von Wiederbewaldung: Das Pflanzen von Bäumen trägt zur Wiederherstellung von Lebensräumen und zur Förderung der Artenvielfalt bei.
  1. Nachhaltige Beschaffung: Produkte aus ökologisch verträglichen Quellen verringern den Druck auf gefährdete Ökosysteme und Arten.

  2. Reduzierung von chemischen Pestiziden: Der Verzicht auf Pestizide schützt Insekten und andere Tiere vor dem Aussterben.

Footprint und Handprint in einer ganzheitlichen Lösung

Mithilfe unserer Sustainability-as-a-Service Lösung ermöglichen wir es Unternehmen, die Ausmaße ihres Footprints zu verstehen. Durch die TÜV-zertifizierte Berechnung der CO₂-Bilanz können Unternehmen ihre CO₂-Hotspots identifizieren. Im Anschluss werden individualisierte Maßnahmen zur internen Reduktion aufzeigt.

Gleichzeitig können Unternehmen mit Planted einen positiven Einfluss auf ihren Handprint nehmen und gezielt Biodiversität schützen. Über die Förderung globaler Klimaschutzprojekte können unvermeidbare Emissionen ausgeglichen werden und zeitgleich das soziale Leben der Menschen vor Ort der Projekte unterstützt werden. Darüber hinaus pflanzen wir mit eigenem Klimaförster Mischwald in Deutschland und schützen lokal Wald.

Pflanzung eines eigenen Firmenwaldes zum Schutz der Biodiversität
Pflanzevent eines eigenen Firmenwaldes zum Schutz der Biodiversität

Planted ermöglicht es Unternehmen, nicht nur ihre Umweltauswirkungen zu minimieren, sondern auch aktiv zum Erhalt und der Wiederherstellung der Natur beizutragen und nachhaltige Ökosysteme für uns Menschen und alle Lebewesen zu schaffen. Sie möchte unsere Lösungen für den Schutz der Biodiversität kennenlernen? Buchen Sie sich ein kostenloses Beratungsgespräch.

Quellen:

¹ 81 Prozent von Europas Naturräumen akut bedroht | MDR.DE

² Ein Drittel aller Arten ausgestorben oder bedroht – BUND e.V.

³ Biodiversität | Max-Planck-Gesellschaft (mpg.de)

Die Natur per Gesetz retten - Tagesspiegel Background

BMUV: Biologische Vielfalt in Europa

World Economic Forum (weforum.org)

400 Millionen neue Arbeitsplätze durch Konzentration auf nachhaltige Entwicklung | Moneycab

The EU #NatureRestoration Law (europa.eu)

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