Nachhaltigkeit ist längst mehr als eine freiwillige Option – sie ist ein zentraler Faktor für Unternehmenserfolg. Gesetze wie die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) machen ESG-Maßnahmen verpflichtend.
Mit der Omnibus-Verordnung plant die EU nun, einige dieser Vorgaben zu entschärfen: Weniger Unternehmen fallen unter die CSRD, Berichtspflichten werden vereinfacht und Fristen verschoben. Doch eines bleibt klar: ESG ist weit mehr als nur Compliance.
Allein 89 % der Deutschen fordern nachhaltiges Wirtschaften von Unternehmen¹, und es ist klar: Nachhaltigkeit bietet wirtschaftliche Vorteile. Unternehmen, die ESG ignorieren, riskieren:
- Bußgelder,
- Finanzierungsprobleme,
- Wettbewerbsnachteile
- und Vertrauensverlust.
Nachhaltigkeit als Schlüssel für Finanzierung und Investitionen
Finanzinstitute bewerten ESG-Kriterien zunehmend als entscheidend für Kreditvergaben. Laut einer Studie berücksichtigen bereits 38 % der Banken ESG-Risiken in ihren Kreditprozessen ². Eine KfW-Umfrage zeigt: Ein Viertel der Unternehmen wurde bei Kreditverhandlungen auf Klimaschutz angesprochen ³.
Auch Investoren setzen verstärkt auf ESG: Fast 80 Prozent geben an, dass ESG-Aktivitäten von Unternehmen bei Entscheidungen für oder gegen Investitionen immer wichtiger werden. 83 Prozent erwarten eine Berichterstattung über Fortschritte bei den ESG-Zielen. Fast die Hälfte (49 Prozent) würden sogar desinvestieren, wenn ein Unternehmen keine ausreichenden ESG-Maßnahmen ergreift ⁴.
ESG senkt Kosten und steigert Effizienz
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Eine Analyse der Harvard Business Review zeigt, dass 88 % der Unternehmen mit einer ESG-Strategie bessere betriebliche Leistungen erzielen ⁵.
36 % der Unternehmen erwarten in den nächsten fünf Jahren signifikante Einsparungen durch Nachhaltigkeitsmaßnahmen ⁶.
Eine Untersuchung der University of Oxford (2015) mit über 200 Studien, Branchenberichten und Büchern ergab: 88 % der Quellen bestätigen, dass nachhaltige Unternehmen wirtschaftlich erfolgreicher sind und langfristig höhere Cashflows erzielen ⁷.
Kundenbindung und Marktvorteile durch Nachhaltigkeit
59 % der Unternehmen stehen unter wachsendem Druck durch Kundinnen und Kunden, nachhaltiger zu wirtschaften ⁶. Nachhaltigkeitsengagement stärkt nicht nur Vertrauen, sondern steigert auch die Zahlungsbereitschaft:
- 80 % der Verbraucherinnen und Verbraucher würden für nachhaltige Produkte mehr zahlen ⁸.
- 64 % nennen Nachhaltigkeit als eines der Top-3-Kaufkriterien ⁹.
Laut einer LBBW-Studie profitieren nachhaltig agierende Unternehmen von besseren Imagewerten und zumeist höheren Margen ¹⁰.
Diese Vorteile machen sich auch in den Geschäftsergebnissen bemerkbar: Unternehmen, die Nachhaltigkeitsstandards implementieren, profitieren von messbaren vertriebs- und marketingbezogenen Vorteilen ¹¹.
ESG als Faktor für Arbeitgeberattraktivität
Nachhaltigkeit ist auch für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein entscheidendes Kriterium. Drei von vier Beschäftigten wünschen sich einen nachhaltigen Arbeitgeber ¹², 83 % bewerten Umweltbewusstsein als genauso wichtig wie der Unternehmenserfolg ¹³.
Das zeigt sich auch auf dem Stellenmarkt: Über 60 Prozent der Deutschen geben an, dass Informationen zu Nachhaltigkeit in Stellenanzeigen oder auf Karriereseiten einen besonderen Anreiz für eine Bewerbung darstellen. Mehr als die Hälfte sagt, dass Umweltschutz und nachhaltiges Handeln einer der drei wichtigsten Anreize bei der Entscheidung für oder gegen einen Arbeitgeber ist ¹³.
Fazit: ESG ist kein Kostenfaktor, sondern eine Investition in die Zukunft
Wer Nachhaltigkeit nur als Pflicht ansieht, verpasst die Chance, ESG als echten Wettbewerbsvorteil zu nutzen. Unternehmen, die heute in ESG investieren, sichern sich
- besseren Zugang zu Kapital,
- niedrigere Betriebskosten,
- eine starke Marktposition
- und eine attraktive Arbeitgebermarke.
Eine Studie von Workiva mit über 1.300 ESG-Expertinnen und Experten aus 13 Ländern zeigt: 70 Prozent sehen durch ihre ESG-Berichterstattung positive Effekte auf Kosteneinsparungen, Kundengewinnung und Investorenbeziehungen sowie die Bindung von Versicherungen, Kreditagenturen und Kunden. 75 % halten Technologie für essentiell, um ESG-Daten effizient zu erfassen und zu managen ¹⁴.
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Quellen:
² https://www.der-bank-blog.de/neue-herausforderungen-nachhaltigkeitskriterien/firmenkunden/37700923/
⁴ https://www.pwc.de/de/nachhaltigkeit/global-investor-esg-survey.html
⁵ https://hbr.org/2016/10/the-comprehensive-business-case-for-sustainability
⁷ From the stockholder to the stakeholder: How sustainability can drive financial outperformance, University of Oxford and Arabesque Partners, 2015
⁸ https://www.pwc.com/gx/en/news-room/press-releases/2024/pwc-2024-voice-of-consumer-survey.html
¹² https://www.stepstone.de/e-recruiting/wissen/nachhaltigkeit
¹³ https://presse.koenigsteiner.com/wp-content/uploads/2021/02/Whitepaper-Jobfaktor-Klima.pdf
¹⁴ https://www.workiva.com/sites/workiva/files/pdfs/esg-reporting-global-insights-full-report-en.pdf
